Wissenschaftliche Literaturrecherche – Methoden & Tipps
Relevanz der Literaturrecherche
Die Literaturrecherche stellt den Kern ihrer wissenschaftlichen Arbeit dar. Es gilt an dieser Stelle zu betonen, wie bedeutsam eine gründliche und systematische Recherche der vorhandenen Literatur ist. Denn nur so können Sie sicherstellen, dass Ihre wissenschaftliche Arbeit den Anforderungen ihres Betreuers und ihrer Hochschule genügt und den aktuellen Forschungsstand abbildet.
Eine effektive Literaturrecherche stellt einen wertvollen Nutzen für die Erstellung ihrer Arbeit dar:
- Sie erhalten einen zusammenfassenden Überblick über den aktuellen Forschungsstand auf ihrem Fachgebiet
- Sie sind in der Lage eine mögliche Forschungslücke herauszuarbeiten und können so eine eigene Forschungsideen entwickeln.
- Sie können relevante Theorien, Modelle und Methoden in Ihre Arbeit einbinden und so ihre Erkenntnisse untermauern
Relevanz der Literaturrecherche
Hauptziele der Literaturrecherche sind:
Eine richtig durchgeführte Literaturrecherche ist unverzichtbar und essenziell. Sie sollten daher in ihrer Planung zur Erstellung ihrer wissenschaftlichen Arbeit ausreichend Zeit einplanen. Denken Sie immer daran, dass Literatur, die nicht online verfügbar ist und beispielsweise in einer Bibliothek ausgeliehen werden muss, nicht gleich verfügbar ist oder dass es die Recherche doch mehr Zeit einnimmt, als am Anfang gedacht. Recherchieren Sie sorgfältig und intensiv um den Forschungsstand richtig wiedergeben zu können..
Planung
Gehen Sie immer systematisch und vor allem strukturiert an ihre Recherche heran. Filtern Sie nur die Quellen heraus, die wirklich wichtig für ihr Thema sind und die die Forschungsfrage, die Sie gestellt haben, wiedergibt.
Schritt 1:
Definieren Sie ihre Forschungsfrage und arbeiten Sie das Ziel ihrer Arbeit heraus.
Schritt 2:
Erstellen Sie eine Tabelle mit all den Suchbegriffen und Termini, die für die Beantwortung ihrer Forschungsfrage relevant sind. Wichtig! Achten Sie penibel darauf sowohl allgemeine, als auch spezifische Termini zu suchen. Die Tabelle wird Ihnen auch bei einer späteren Suche in passenden Datenbanken oder Bibliotheken helfen.
Schritt 3:
Erstellen Sie sich einen Plan, wie Sie die Literaturrecherche angehen wollen. Nachdem Sie Datenbanken, Bibliotheken und das Internet durchforstet haben, ist es nun an der Zeit die gefundenen Quellen durchzusehen und darauf zu prüfen, ob sie relevant sind. Diese Art der Analyse ermöglicht ihnen einen Überblick über die gefundenen Quellen zu erhalten und die richtigen auszuwählen.
Schritt 4:
Im letzten Schritt ist es wichtig herauszuarbeiten, ob das Verhältnis der gefundenen Quellen stimmig ist. Hier gilt die 1/3 Regel.
1/3 Fachliteratur/ Bücher
1/3 Internetquellen/ Datenbanken
1/3 Fachzeitschriften
Welche Datenbanken sind sinnvoll?
- Google Scholar
Allgemeine wissenschaftliche Literatur
- PubMed
Biomedizin und Gesundheitswissenschaften
- jStor
Geistes- und Sozialwissenschaften
- IEEE Xplor
Ingenieurwissenschaften und Informatik
- ScieneDirect
Multidisziplinär
Fazit
Wir können also festhalten, dass eine systematische und strukturierte Literaturrecherche essentiell für die Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit ist und gründlich durchgeführt werden muss.
- Berücksichtigen Sie:
- Zeitplan für die Recherche
- Klare Zielsetzung
- Gut formulierte Forschungsfrage
- Passende Wahl der Quellen
- Die 1/3 Regel
Wie formuliert man eine präzise Forschungsfrage?
Die Forschungsfrage ist das Herzstück jeder wissenschaftlichen Arbeit. Sie bestimmt den Fokus, die Methodik und die Argumentationsstruktur. In diesem Artikel wird erläutert, wie eine präzise und wissenschaftlich relevante Forschungsfrage entwickelt wird.
1. Bedeutung einer klaren Forschungsfrage
Eine gut formulierte Forschungsfrage gibt der Arbeit eine klare Richtung, verhindert ein zu breites oder zu enges Thema und ermöglicht eine fundierte wissenschaftliche Untersuchung.
Beispiel für eine gute Forschungsfrage:
„Wie beeinflusst Social Media das Kaufverhalten von Jugendlichen?“
2. Schritte zur Formulierung einer guten Forschungsfrage
1. Themenbereich eingrenzen
Das Thema sollte konkret und untersuchbar sein, ohne zu allgemein oder nicht messbar zu sein.
2. Eine spezifische Fragestellung entwickeln
W-Fragen wie „Wie? Warum? Welche Faktoren?“ helfen, die Forschungsfrage einzugrenzen.
3. Hypothesen ableiten
Falls eine Annahme überprüft wird, kann eine Hypothese formuliert werden.
3. Häufige Fehler und wie sie vermieden werden
Zu allgemeine Fragestellung:
„Wie wirkt sich Ernährung auf die Gesundheit aus?“
Besser wäre:
„Wie beeinflusst eine vegane Ernährung die kognitive Leistungsfähigkeit bei Studierenden?“
Ja-/Nein-Fragen vermeiden:
„Hat Social Media Einfluss auf das Kaufverhalten?“
Besser wäre:
„Welche psychologischen Mechanismen beeinflussen das Kaufverhalten durch Social Media?“
Tipps & Informationen für deine akademische Arbeit
Willkommen in unserem Wissensbereich für Studierende und Absolventen. Hier findest du praxisnahe und fundierte Tipps rund um das wissenschaftliche Arbeiten – von der ersten Themenwahl bis zur erfolgreichen Abgabe.
Wissenschaftliche Arbeiten erfordern Struktur, Sorgfalt und eine fundierte Recherche. Damit du dich in jeder Phase deines Projekts gut orientieren kannst, stellen wir dir regelmäßig hilfreiche Anleitungen, Strategien und Best Practices zur Verfügung.
Egal, ob es um die Planung, Literaturrecherche, das Schreiben oder die Korrektur geht – hier erhältst du wertvolle Informationen, die dir helfen, deine Arbeit effizient und erfolgreich zu gestalten.
Dieser Bereich wird kontinuierlich erweitert, sodass du immer auf dem neuesten Stand bleibst. Nutze die Inhalte, um deine akademischen Herausforderungen strukturiert anzugehen und deine Ziele sicher zu erreichen.
Die richtige Themenwahl für wissenschaftliche Arbeiten
Die Wahl des richtigen Themas ist entscheidend für den Erfolg einer wissenschaftlichen Arbeit. Ob Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation – das Thema bestimmt den Forschungsumfang, die Methodik und die Motivation während des gesamten Schreibprozesses.
1. Warum ist die Themenwahl so wichtig?
Ein gut gewähltes Thema hilft, fokussiert zu bleiben und eine fundierte wissenschaftliche Arbeit zu verfassen. Es sollte wissenschaftlich relevant sein und sich in die aktuelle Forschung einfügen, persönliches Interesse wecken, um die Motivation während des Schreibprozesses hochzuhalten, und praktisch umsetzbar sein, das heißt genügend Literaturquellen und Forschungsmöglichkeiten bieten.
2. Wie finde ich ein geeignetes Thema?
1. Orientierung an aktuellen Forschungstrends
Es ist hilfreich, aktuelle wissenschaftliche Artikel in Fachzeitschriften oder auf Plattformen wie Google Scholar und JSTOR zu überprüfen, um zu sehen, welche Themen momentan diskutiert werden.
2. Beratung mit Professoren oder Dozenten
Das Gespräch mit Betreuern kann helfen, ein wissenschaftlich tragfähiges Thema zu finden.
3. Praxisbezug nutzen
Falls bereits praktische Erfahrungen vorliegen, könnte ein praxisbezogenes Forschungsthema sinnvoll sein.
Masterarbeit schreiben: Leitfaden für eine erfolgreiche Abschlussarbeit
Die Masterarbeit ist der abschließende Schritt im Masterstudium und erfordert eine systematische Herangehensweise. Im Gegensatz zur Bachelorarbeit verlangt sie eine tiefgehende Auseinandersetzung mit einem wissenschaftlichen Thema und soll einen eigenständigen Beitrag zur Forschung leisten.
1. Die richtige Themenwahl und Forschungsfrage
Die Wahl des Themas beeinflusst maßgeblich den Erfolg der Masterarbeit. Es sollte zum Studienfach passen, wissenschaftlich relevant sein, das Interesse des Autors wecken und einen Beitrag zur bestehenden Forschung leisten.
Formulierung der Forschungsfrage
Eine präzise Forschungsfrage ist der rote Faden der Arbeit und muss klar, präzise und forschungsorientiert sein.
2. Literaturrecherche und Theoriebildung
Eine umfassende Literaturrecherche ist essenziell, um den aktuellen Forschungsstand zu verstehen und eine theoretische Grundlage zu schaffen.
Geeignete Quellen:
- Fachbücher und Monografien
- Wissenschaftliche Artikel aus peer-reviewten Zeitschriften
- Dissertationen und Abschlussarbeiten
- Konferenzberichte und Working Papers
- Online-Datenbanken wie Google Scholar, JSTOR oder Universitätsbibliotheken
Ein Literaturverwaltungsprogramm wie Citavi, EndNote oder Zotero hilft, Quellen systematisch zu organisieren und Zitate korrekt einzufügen.
3. Methodik: Die passende Forschungsmethode wählen
Die Methodik beschreibt, wie die Forschungsfrage beantwortet wird. Die Wahl der Methode hängt von der Art der Untersuchung ab.
Mögliche Methoden:
- Quantitative Methoden: Umfragen, Experimente, statistische Datenanalysen
- Qualitative Methoden: Interviews, Fallstudien, Inhaltsanalysen
Quantitative Methoden eignen sich für datenbasierte Untersuchungen mit messbaren Ergebnissen. Qualitative Methoden sind sinnvoll, wenn tiefere Einblicke in komplexe Zusammenhänge gewonnen werden sollen.
4. Struktur und Gliederung einer Masterarbeit
Eine klare Struktur erleichtert das Verständnis und sorgt für eine logische Argumentationsführung.
Typische Gliederung:
- Titelblatt – Name, Matrikelnummer, Betreuer, Abgabedatum
- Abstract – Kurzfassung mit Thema, Methode, Ergebnissen und Schlussfolgerungen
- Inhaltsverzeichnis – Übersicht aller Kapitel und Unterkapitel
- Einleitung – Einführung in das Thema, Forschungsfrage und Ziel der Arbeit
- Theorie – Überblick über den aktuellen Forschungsstand und relevante Theorien
- Methodik – Beschreibung der angewandten Forschungsmethoden
- Ergebnisse – Präsentation der Forschungsergebnisse (ohne Interpretation)
- Diskussion – Interpretation der Ergebnisse im wissenschaftlichen Kontext
- Fazit – Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und Ausblick auf weitere Forschung
- Literaturverzeichnis – Alle verwendeten Quellen in der gewählten Zitierweise (APA, Harvard etc.)
- Anhang – Ergänzende Materialien wie Fragebögen, Tabellen, Abbildungen
5. Wissenschaftliches Schreiben: Stil und Präzision
Ein objektiver und präziser Schreibstil ist unerlässlich.
Merkmale des wissenschaftlichen Schreibens:
- Objektivität – Sachliche Darstellung ohne persönliche Meinungen
- Kohärenz – Logische und nachvollziehbare Argumentationsstruktur
- Exaktheit – Klare Definition und Anwendung von Begriffen
- Präzision – Vermeidung von Füllwörtern und umgangssprachlichen Ausdrücken
Jedes Argument sollte mit wissenschaftlichen Quellen belegt werden.
6. Zeitmanagement: Planung der Masterarbeit
Eine Masterarbeit ist ein zeitintensives Projekt, das eine strukturierte Planung erfordert.
Empfohlener Zeitplan:
- Themenfindung & Forschungsfrage: 2–4 Wochen
- Literaturrecherche: 4–6 Wochen
- Methodenplanung & Datenerhebung: 3–6 Wochen
- Schreiben der Arbeit: 6–8 Wochen
- Überarbeitung & Korrekturlesen: 2–4 Wochen
Es sollten Pufferzeiten eingeplant werden, um unerwartete Probleme abzufangen.
7. Überarbeitung & Feedback einholen
Nach dem Schreiben folgt eine gründliche Überarbeitung.
Wichtige Aspekte:
- Sprachliche Präzision – Grammatik, Rechtschreibung, Stil
- Logische Argumentation – Ist die Argumentationsstruktur schlüssig?
- Formale Vorgaben – Zitationsstil, Formatierung, Layout
Es ist hilfreich, die Arbeit für einige Tage ruhen zu lassen, um sie mit einem frischen Blick zu korrigieren. Kommilitonen oder Betreuer können wertvolles Feedback geben. Eine professionelle Plagiatsprüfung sichert die wissenschaftliche Integrität.