Richtig Zitieren: Ein Leitfaden zu Zitationsarten und Regeln
Korrektes Zitieren ist ein essenzieller Bestandteil wissenschaftlicher Arbeiten. Es dient der Transparenz, ermöglicht eine eindeutige Zuordnung von Gedanken und verhindert, dass dem Urheber des Textes Plagiate unterstellt werden könnten.
In diesem Artikel erklären wir dir, welche Zitierstile es gibt und wie du die einzelnen Stile in deinem wissenschaftlichen Text korrekt umgesetzt.
Denn nur, wenn alle Quellen richtig und vollständig angegeben wurden, hält deine Arbeit/ dein Text einer Überprüfung stand.
Definition: Zitierstile
Ein Zitierstil regelt, wie Quellenangaben in einem wissenschaftlichen Text gekennzeichnet werden müssen und in welcher Abfolge diese im Literaturverzeichnis aufgeführt werden sollen.
Es gibt im Zitiersystem 3 Unterschiede:
- Name-Datum-System
- numerisches System
- Fußnotensystem
Hinzu kommen weitere Vorgaben, wie beispielsweise, ob einzelne Daten fett gedruckt und/oder getrennt durch Komma, Semikolon, Schrägstrich etc. aufgeführt werden müssen.
1. Die Grundregeln des Zitierens
Beim wissenschaftlichen Arbeiten gelten einige zentrale Regeln für das Zitieren:
- Genauigkeit: Zitate müssen wortgetreu wiedergegeben werden. Abweichungen oder Auslassungen müssen gekennzeichnet werden (z. B. durch […] oder Klammern).
- Quellenangabe: Jede übernommene Information muss mit einer korrekten Quellenangabe belegt werden.
- Angemessene Nutzung: Direkte Zitate (also die wörtliche Übernahme von fremden Texten) sollten sparsam verwendet werden. Zu viele wörtliche Zitate können den Lesefluss stören und die Eigenleistung der Arbeit verwässern.
2. Die wichtigsten Zitationsarten
Es gibt verschiedene Zitationstile, um fremde Quellen korrekt wiedergeben zu können. Grundsätzlich wird zwischen direkten und indirekten Zitaten unterschieden.
2.1 Direkte Zitate
Direkte Zitate geben den Originaltext wortgetreu wieder und stehen in Anführungszeichen. Sie werden verwendet, um prägnante Aussagen oder Definitionen genau wiederzugeben (Lauff, 2023).
In juristischen Arbeiten/ Texten beispielsweise finden sich vermehrt direkte Zitate, da Gesetztestexte, juristisch Vorgaben und Verordnungen wortgetreu wiedergegeben werden müssen.
Wofür werden direkte Zitate eingesetzt?
Direkte Zitate werden
- als Startpunkt der eigenen Begründung
- als Beweis für die eigene Argumentation
- wenn der Wortlaut unerlässlich ist
- wenn der genaue Wortlaut (z.B. bei Gesetztestexten) für das Verständnis von Sachlage unerlässlich ist
- wenn die Aussage des Textes, aus dem das direkte Zitat entnommen wird, sinngemäß nicht klarer ausgedrückt werden kann
- wenn eine feststehende Definiton wiedergegeben werden muss
Fazit Verwendung direkter Zitate:
- ein direktes Zitat wird in den eigenen Text integriert
- es findet eine wortwörtliche Übernahme der zitierten Quelle einschließlich aller Fehler statt
- Auslassungen sind zulässig
- Ergänzungen sind zulässig und müssen gekennzeichnet werden
- eigene Hervorhebungen sind zulässig, müssen aber gekennzeichnet werden
- Hervorhebungen im Originaltext müssen als solche sichtbar gemacht werden
- es muss ein Verweis auf die Quelle direkt nach dem Zitat stattfinden
Verweis auf die Quelle
Direkte Zitate müssen im Text immer mit einem Verweis auf die Quelle versehen werden, aus der das direkte Zitat entnommen worden ist. Der Verweis wird unmittelbar nach dem Zitat eingefügt. Was der Verweis enthalten sollte:
- den Nachnamen des Autors / der Autorin
- das Erscheinungsjahr
- die Seitenangabe
Bei der Harvard oder amerikanischen Zitierweise wird der Verweis auf die Quelle -direkt in Klammern hinter dem Zitat eingefügt. Zum Beispiel (Meyer 2018: 222). Bei der deutschen Zitierweise erfolgt die Quellenangabe auf derselben Seite in einer Fußnote.
2.2 Indirekte Zitate (paraphrasieren/ umformulieren)
Indirekte Zitate geben den Inhalt einer gelesenen Quelle /eines Textes) sinngemäß wieder, ohne die Formulierung wortgetreu zu übernehmen.
2.3 Sekundärzitate
Sekundärzitate werden verwendet, wenn eine Quelle aus einer anderen zitierten Quelle stammt. Diese Methode soll vermieden werden, wenn die Primärquelle zugänglich ist. Falls unvermeidbar, müssen sowohl die Originalquelle als auch die zitierte Quelle genannt werden.
Die Zitationsarten lassen sich nach 3 verschiedenen Kathegorien unterteilen
Die folgende Tabelle zeigt einen Überblick über alle Zitierstile und in welchem Fachbereich diese eingesetzt werden:
Neben der Auswahl der passenden Zitation muss auch berücksichtigt werden, wie viele Autoren Urheber einer Quelle sind und wie die Autoren richtig im Literaturverzeichnis aufgeführt werden müssen.